Tiergarten tötet

Rette die Paviane!

Der Tiergarten Nürnberg plant die Tötung gesunder Guinea-Paviane – wegen Platzmangel. Setze jetzt ein Zeichen für die Tiere!

Tiergarten tötet

Rette die Paviane!

Der Tiergarten Nürnberg plant die Tötung gesunder Guinea-Paviane – wegen Platzmangel. Setze jetzt ein Zeichen für die Tiere!

Worum geht es?

Im Mai 2025 wurde bekannt: Der Tiergarten Nürnberg will rund 20 der 45 Guinea-Paviane töten. Grund: Zu wenig Platz – die Affengruppe sei zu groß für das Gehege geworden. Trotz Angeboten zur Aufnahme der Tiere durch seriöse Auffangstationen wie das Waliser Sanctuary des Great Ape Projects hält der Tiergarten Nürnberg an seinen Plänen fest – mit Rückendeckung durch die Stadt Nürnberg. Dieser Fall hat bundesweit Empörung ausgelöst.

ARIWA Nürnberg fordert: Leben ist kein Verwaltungsvorgang
Pressemitteilung ARIWA Nürnberg

Tierrechtler:innen protestieren gegen geplante Tötung von Pavianen im Tiergarten Nürnberg

Demonstration am 24. Mai ab 11 Uhr direkt vor dem Tiergarten – ARIWA Nürnberg fordert: Leben ist kein Verwaltungsvorgang

Nürnberg, 21. Mai 2025 – Am Samstag, den 24. Mai, organisiert die Nürnberger Ortsgruppe der Tierrechtsorganisation ARIWA – Animal Rights Watch eine Demonstration vor dem Haupteingang des Tiergartens Nürnberg. Ab 11:00 Uhr protestieren Tierrechtler:innen lautstark gegen die geplante Tötung von rund 20 Guinea-Pavianen. Die Teilnehmenden fordern einen sofortigen Stopp der Vorbereitungen und die ernsthafte Prüfung alternativer Unterbringungsmöglichkeiten.

Inmitten wachsender gesellschaftlicher Sensibilität für Tierschutz und Tierrechte plant der Tiergarten Nürnberg unter Leitung von Zoodirektor Dag Encke die Tötung von rund 20 gesunden Guinea-Pavianen, weil die Gruppe im Affenhaus als zu groß gilt. Diese Entscheidung wird von der Stadt Nürnberg als Trägerin des Tiergartens mitgetragen. Dabei ignoriert die Leitung seit über einem Jahr konkrete Angebote zur Übernahme der Tiere – unter anderem von der international anerkannten Auffangstation Great Ape Project. Nachdem eine geplante Umsiedlung nach Indien gescheitert ist, wurden die Tötungspläne nun wieder konkret.

„Wir sprechen hier nicht über Verwaltungsvorgänge, sondern über fühlende, soziale Lebewesen“, erklärt Timo Hilbertz, Sprecher von ARIWA Nürnberg. „Dass ein öffentlicher und von der Stadt subventionierter Zoo gesunde Tiere töten will, obwohl Alternativen vorliegen, ist ethisch nicht hinnehmbar – und möglicherweise auch rechtlich nicht zulässig. Besonders empörend ist, dass offenbar keine unabhängige ethische Instanz – weder in der internen Kommission des Tiergartens noch im politischen Raum – in diese Entscheidung einbezogen wurde.“

Besonders kritisiert wird auch der Umweltausschuss der Stadt Nürnberg. Statt kritische Fragen zu stellen oder echte Lösungen einzufordern, hat das Gremium bislang die Argumentation des Tiergartens nahezu widerspruchslos übernommen. „Wir fordern die Ausschussmitglieder auf, Verantwortung zu übernehmen – und nicht länger alles abzunicken, was ihnen der Tiergarten vorsetzt“, so Timo Hilbertz weiter. Es ist Zeit, dass die Stadt Nürnberg ein klares Zeichen für den Tierschutz setzt und Tötungen gesunder Tiere unterbindet.

Die Demonstration ist als friedlicher, aber unüberhörbarer Protest geplant. Ziel ist es, den Tieren eine Stimme zu geben, Öffentlichkeit herzustellen und die politisch Verantwortlichen zum Umdenken zu bewegen.

Datum: Samstag, 24. Mai 2025
Uhrzeit: ab 11:00 Uhr
Ort: Vor der Direktorenvilla am Haupteingang Tiergarten Nürnberg, Am Tiergarten 30
Veranstalterin: ARIWA Ortsgruppe Nürnberg

Kontakt für Rückfragen und Interviews:
Timo Hilbertz
Tel. 0151 – 566 340 58
E-Mail nuernberg@ariwa.org

Forderungen

Sofortiger Stopp der geplanten Tötung

Ernsthafte Prüfung aller Aufnahme-Angebote durch Dritte

Stadt Nürnberg muss Verantwortung übernehmen

So kannst du helfen

1. Kläre dein Umfeld auf!

Besuche keinen Zoo, Tierpark oder Wildpark. Jeder Besuch unterstützt ein System, das Tiere einsperrt, züchtet und tötet. Sprich mit deiner Familie, Freund:innen und Bekannten über das Leid der Tiere in Zoos und bitte sie, ebenfalls keine zoologischen Einrichtungen zu besuchen. Weiter unten findest du weiterführende Informationen über das „System Zoo“.

2. Schreibe eine E-Mail an die Verantwortlichen!

Schreibe dem Tiergarten und der Stadt Nürnberg, um Druck zu erzeugen! Hier findest du Textvorlagen zum Kopieren sowie E-Mail-Adressen:

E-Mail-Vorlage an den Umweltausschuss der Stadt Nürnberg

Senden an: poststelle@stadt.nuernberg.de

Betreff: Stoppen Sie die geplante Tötung der Paviane im Tiergarten Nürnberg

Sehr geehrte Damen und Herren des Umweltausschusses,

mit dieser Nachricht bringe ich meine tiefe Bestürzung und meinen Protest gegen die geplante Tötung von rund 20 Guinea-Pavianen im Tiergarten Nürnberg zum Ausdruck.

Es ist für mich unverständlich, wie ein öffentlicher Zoo die gezielte Tötung gesunder, sozial lebender Tiere rechtfertigen will – und noch unverständlicher, dass der Umweltausschuss dieses Vorgehen bislang ohne Widerspruch akzeptiert.

Zahlreiche ethisch vertretbare Alternativen wurden nicht ernsthaft geprüft oder – wie im Fall des Great Ape Project – sogar ignoriert. Dass ein solches Angebot über ein Jahr unbeantwortet bleibt, ist inakzeptabel.

Ich fordere Sie auf, Ihre Rolle als Kontrollorgan der Stadt ernst zu nehmen und sich öffentlich und eindeutig gegen die Tötungspläne zu positionieren. Leben ist kein Verwaltungsvorgang – und politisches Handeln darf sich nicht in blindem Abnicken erschöpfen.

Mit Nachdruck,
[Name]

E-Mail-Vorlage an den Tiergarten Nürnberg

Senden an: tiergarten@stadt.nuernberg.de

Betreff: Keine Tötung gesunder Paviane!

Sehr geehrter Herr Encke,
sehr geehrtes Team des Tiergartens Nürnberg,

ich appelliere eindringlich an Sie: Bitte stoppen Sie die geplante Tötung der Guinea-Paviane!

Die Vorstellung, dass gesunde, fühlende Tiere in einer öffentlichen Einrichtung getötet werden sollen, weil man mit der Gruppengröße nicht mehr klarkommt, ist erschütternd. Das hat nichts mit Tierschutz zu tun – und auch nichts mit ethischem Populationsmanagement.

Dass ein konkretes Übernahmeangebot einer anerkannten Auffangstation über Monate unbeantwortet blieb, zeigt, dass es hier nie ernsthaft um Alternativen ging.

Ich fordere Sie auf, Verantwortung zu übernehmen, das Angebot des Great Ape Project erneut zu prüfen – und die Tötung endgültig vom Tisch zu nehmen. Im Interesse der Tiere.

Mit Nachdruck,

[Name]

3. Werde mit uns aktiv!

Weitere Aktionen gegen das „System Zoo“ sind in Planung. Tritt der Signal-Gruppe bei, um auf dem Laufenden zu bleiben und kein Update zu verpassen.

Mythos Artenschutz

Mit dem sogenannten „Populationsmanagement“ wird die Zucht einer Art verwaltet. Zoos behaupten, damit dem Artenschutz zu dienen – doch die Realität sieht anders aus: Die meisten Zuchtprogramme dienen nicht der Rettung bedrohter Arten, sondern dem Nachschub an Tieren für den Schaubetrieb. Auswilderungen finden selten statt.

Zucht für den Schaubetrieb
Jungtiere locken Publikum an. Doch die meisten Tiere werden nicht mit dem Ziel gezüchtet, sie in die Wildnis zu entlassen – sondern, um bestehende Gruppen zu „erneuern“.

Töten gehört zum System
Tiere, die „zu viele“ sind oder nicht ins Zuchtkonzept passen, werden oft getötet – selbst wenn sie gesund sind. Das ist kein Einzelfall, sondern Teil eines Systems, das das Tier als Zuchtobjekt betrachtet, nicht als Individuum mit Lebenswillen und Interessen.

Keine artgerechte Haltung möglich
Auch moderne Gehege können die Bedürfnisse komplexer, sozialer Tiere wie Paviane nicht erfüllen. Stress, Verhaltensstörungen und Aggressionen sind die Folge – keine Basis für echten Artenschutz.

Der Fall im Tiergarten Nürnberg zeigt das Grundproblem
Die geplante Tötung gesunder Paviane zeigt deutlich: Hier geht es nicht um Schutz, sondern um Verwaltung. Mindestens ein Angebot zur Aufnahme der Tiere wurde ignoriert. Dass Arten „für den Fall der Fälle“ im Zoo überleben sollen, während die Zerstörung ihrer Lebensräume weiter voranschreitet, ist keine Lösung – sondern Augenwischerei.

Echter Artenschutz beginnt im Lebensraum – nicht im Gehege.

Infografik „System Zoo“

© PETA Deutschland e.V.

Whistleblowing

Immer wieder gelangen Informationen über tierquälerische Zustände oder geplante Tötungen in Zoos nur durch mutige Menschen an die Öffentlichkeit – Menschen, die Missstände nicht länger hinnehmen wollen und sie trotz interner Repression oder Angst vor Konsequenzen publik machen.

Wir sagen: Whistleblower:innen verdienen Schutz und Anerkennung – nicht Schweigen und Sanktionierung. Sie machen möglich, was die Öffentlichkeit wissen muss, um Druck auf die Verantwortlichen auszuüben.

Du weißt von etwas? Dann wende dich an Tierschutz- oder Tierrechtsorganisationen deines Vertrauens – oder direkt und anonym an: nuernberg@ariwa.org